Bürokratie senken, Sonnenstrom steigern!

Das Solarpaket I 

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Mit dem Solarpaket I wurde in Deutschland ein wichtiges Gesetzespaket auf den Weg gebracht. Dabei soll der Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen “entbürokratisiert” werden, um den Zubau weiter zu beschleunigen. Zudem soll es für Private und Unternehmen einfacher werden, PV auf dem Dach oder in der Fläche zu installieren.

Mehr Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen

Die Errichtung neuer Photovoltaik-Anlagen verzeichnet einen kontinuierlich starken Anstieg: Allein im ersten Halbjahr 2023 wurde eine zusätzliche Leistung von fast 6.000 Megawatt installiert, was mehr ist als in den bisherigen Rekord Jahren von 2010 bis 2012 zusammen. Im gesamten Jahr 2023 wurden fast doppelt so viele neue Solaranlagen installiert wie im Vorjahr, gemäß den vorläufigen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik. Um das Klimaschutzziel zu erreichen, müssen die Kapazitäten jedoch noch weiter gesteigert werden.

Höhere Ausbauziele gesetzt

Bis 2030 hat sich die deutsche Bundesregierung das Ziel gesetzt, eine Gesamtleistung von 215 Gigawatt zu erreichen. Dabei soll der Ausbau etwa zur Hälfte auf Freiflächen und zur anderen Hälfte auf Dachanlagen erfolgen.

Zukünftig einfacher: Photovoltaik auf dem Balkon

Folgende Änderungen sollen die Inbetriebnahme der Balkonkraftwerke vereinfachen:

  • Die vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt, und die Registrierung im Marktstammdatenregister wird auf wenige, einfach einzugebende Daten beschränkt.
  • Die Installation eines Zweirichtungszählers wird nicht mehr verpflichtend sein, was den Einsatz erleichtert. Bestehende Anlagen können vorerst die alten Ferraris-Zähler nutzen.
  • Balkon-PV-Anlagen können leistungsfähiger sein und sollen mit einem herkömmlichen Schukostecker auskommen.

Verbesserungen beim Mieterstrom

Mieterstrom soll zukünftig auch auf Gewerbegebäuden und Nebenanlagen wie Garagen gefördert werden, wenn der erzeugte Strom vor Ort verbraucht wird, also ohne Netzdurchleitung. Mehrere Anlagen können zusammengefasst werden, um technische Anforderungen zu reduzieren.

Gewerbe: Unbürokratisch mehr große PV-Anlagen

Für Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 Kilowatt ist bisher eine Direktvermarktung verpflichtend. Diese Regelung soll geändert werden, sodass Überschussmengen ohne Vergütung, aber auch ohne Direktvermarktungskosten an die Netzbetreiber abgegeben werden können. Damit sollen Anreize geschaffen werden, mehr PV-Anlagen auf großen Dächern zu installieren.

Ausbau von nachhaltigen Freiflächenanlagen stärken

Das Solarpaket regelt auch den nachhaltigeren Ausbau von Solarparks, ohne zusätzliche Freiflächen zu beanspruchen. Besonders gefördert werden soll die kombinierte Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Photovoltaik-Module, die sogenannte Agri-PV. Darüber hinaus soll Photovoltaik auf Parkplätzen gefördert werden, um versiegelte Flächen zu nutzen. Es sind Ausschreibungssegmente mit einem eigenen Höchstwert für diese Anlagen geplant.

Die ausführliche Übersicht gibt es hier »